Trotz Demenz in den eigenen vier Wänden wohnen

Seniorenbetreuung: Ein Angehöriger berichtet über die Betreuung zuhause durch Caritas. Eine persönlicher Erfahrungsbericht.

Ein schmaler Fussweg führt zum Hauseingang. Schon bei den ersten Schritten fallen die vielen Kunstwerke im Garten auf. Im Haus geht es mit stilvoller Kunst weiter. Auch zehn Jahre nach dem Tod von Myrtha ist die Leidenschaft spürbar, mit welcher sie Kunstobjekte sammelte und in ihrem Zuhause inszenierte. Es ist ein Ort, wo sich ihr Ehemann Paul gerne aufhält und wo er Kraft sammelt. Ein Ort, den er trotz seiner Demenzerkrankung nicht verlassen will.

Die verlorene Selbstständigkeit
Paul blickt auf ein abwechslungsreiches und spannendes Leben zurück. Er ist ein gebildeter Mann, der vor seiner Demenzerkrankung vier Sprachen fliessend sprach: Deutsch, Englisch, Französisch und Rumänisch. Als Elektroingenieur lebte er mehrere Jahre in Rumänien und erlernte die Landessprache. Später als Pilot von Privatflugzeugen bereiste er die ganze Welt und flog prominente Persönlichkeiten um den Globus. Sein Hobby fürs Segelfliegen teilte er mit seiner Ehefrau. Diese Leidenschaft betrieb Paul bis ins hohe Alter von 85 Jahren. Ein Sturz in den eigenen vier Wänden ändert sein Leben schlagartig: Paul ist nicht mehr fähig, selbstständig zu wohnen und auf sich aufzupassen.

Die passende Lösung
Toni, ein langjähriger Freund von Paul, wohnt seit über 40 Jahren im selben Haushalt und hat die Rolle von dessen Beistand übernommen. Für ihn war von Anfang an klar, dass ein Umzug in ein Altersheim für seinen Freund nicht in Frage kommt. Sein Wohlergehen liegt ihm am Herzen. Auf der Suche nach einer passenden Lösung ist er auf das Angebot «Betreuung zuhause» von Caritas Care gestossen.

«Der Entscheid war einfach. Ich wollte, dass Paul unbedingt wieder in seine gewohnte Umgebung zurückkehren kann.»

Toni, Freund & Beistand von Paul

Das Angebot «Betreuung zuhause»
Caritas vermittelt erfahrene und sorgfältig ausgesuchte Betreuungspersonen aus Osteuropa. Paul wird von den Betreuerinnen Franziska und Libusa betreut, die sich alle sechs Wochen abwechseln. Beide kommen aus der Slowakei und heute ist Franziska in der Schweiz und kümmert sich um Paul. Während ihrer geregelten freien Zeit, ist Toni zur Stelle und sorgt während ihrer Abwesenheit für das Wohlergehen von Paul.

Die Aufgaben der Betreuungsperson
Franziska und Libusa kümmern sich um den kompletten Haushalt, wie kochen und putzen. Die Einkäufe werden von Toni, Paul und der Betreuerin zusammen erledigt. Eine weitere grosse Aufgabe ist es, Paul Gesellschaft zu leisten, wie zum Beispiel zusammen Spiele spielen oder Ausflüge unternehmen. Die drei harmonieren und Toni meint: «Es passt rundum und ist stressfrei.» Durch die Demenzerkrankung ist Paul nicht mehr in der Lage, ganze zusammenhängende Sätze zu sprechen. An gewissen Tagen erinnert sich Paul jedoch an seine Sprachkenntnisse. Franziska erzählt, dass sich Paul manchmal mit ihr auf Rumänisch unterhält.

Der Tagesablauf
Ein normaler Tag von Paul startet um 09.00 Uhr mit der Morgenhygiene. Diese wird von der Spitex durchgeführt. In der Zwischenzeit bereitet Franziska das Frühstück vor, das Paul nach dem Besuch der Spitex in aller Ruhe zusammen mit ihr zu sich nimmt. Danach geniesst Paul die freie Zeit - zum Beispiel mit einem kleinen Spaziergang durchs Haus. Die Nachmittage sind abwechslungsreich: Mal unternehmen die drei einen Ausflug mit dem Auto, mal machen sie einen Spaziergang oder geniessen das schöne Wetter im grossen Garten. Nach dem Abendessen schauen Toni und Paul oft zusammen eine Sendung im Fernseher und lassen den Tag gemeinsam ausklingen. In dieser Zeit kümmert sich die Betreuerin um den Haushalt oder geniesst ihre Freizeit.

Begleitung durch Caritas
Das Angebot «Betreuung zuhause» beinhaltet ein 24-Stunden-Notfalltelefon und die Begleitung durch eine regionale diplomierte Pflegefachperson, die als Kontaktperson für alle Beteiligten fungiert. Toni meint dazu, dass Therese Stalder, die zuständige Pflegefachperson von Caritas, jederzeit ansprechbar und im Notfall sofort vor Ort sei. Eine wertvolle und gute Unterstützung, die er schätzt und die ihm Sicherheit gibt.

Ein harmonisches Team
Auf die Frage, ob er gerne etwas am Angebot ändern möchte, antwortet Toni: «Teams die zusammen harmonieren und Abläufe, die stufenlos ineinander greifen, soll man nicht zerstören.» Ein Team, das dank dem Angebot der Caritas in den eigenen vier Wänden bleiben kann.

«Als Angehöriger fühle ich mich gut unterstützt von der Caritas.»

Toni, Freund & Beistand von Paul